Thüringen sagt: Ciao

Italienisches Flair

Von der Thüringer Toskana mit Muschelkalkhängen ist es zu feinen Weinen nicht weit. Südländisch anmutende Städte und Bauwerke gibt es auch abseits des Mittelmeeres: Benvenuti in Thüringen! Wir verraten euch unsere Lieblingsorte für Urlaubsgefühle wie in bella Italia.

Die Thüringer Toskana

Oder auch die Toskana des Ostens: So nennt sich die Region im Nordosten Thüringens. Damit ist der Landstrich rund um die Städte Bad Sulza, Camburg, Jena und Weimar gemeint. Den klangvollen Namen verdankt die Region ihrem südländischen Antlitz. Die Landschaft ist hier geprägt durch helle Muschelkalkhänge, sanfte Hügel und Weinanbaugebiete. Dank des milden, sonnigen und trockenen Klimas gedeihen die Trauben besonders gut.

Tipp: Wir empfehlen eine Wanderung auf der SaaleHorizontale, die mit weiten Blicken über das Saaletal und unsere Toskana belohnt. Wenn ihr es gemütlicher mögt, dann besucht doch eines unserer Weingüter. Wie wär's mit dem Weingut Zahn bei Großheringen oder dem Thüringer Weingut Bad Sulza?

Altenburg

Altenburg ist über 1.000 Jahre alt und besitzt eine liebevoll restaurierte Altstadt, bei der ihr mediterrane Gefühle bekommt. Dicht an dicht stehen schmale, bunte Bürgerhäuser auf dem gepflasterten Altenburger Markt – wie bei einer italienischen Piazza. Romantische Gassen gehen vom Markt ab und führen zu weiteren beschaulichen Marktplätzen.

Beim Stadtschlendern begegnet ihr weiteren italienischen Schönheiten wie dem Rathaus am Markt. Alle Bildhauerarbeiten im und am Rathaus sind teilweise an italienischen Vorbildern orientiert. Über das Stadtbild herausragend sind die Roten Spitzen. Damit sind die romanischen Türme einer ehemaligen Klosteranlage gemeint. Hier waren italienische Baumeister am Werk und stellten italienischen Backstein auf Backstein. Der Kunstturm, unter den vielen Türmen der Stadt der wohl auffälligste, ist im Stile eines italienischen Campanile (= Glockenturm) errichtet. Der Schiefe Turm von Pisa ist der bekannteste Campanile – apropos…

Schiefer als Pisa

Der schiefe Turm von Bad Frankenhausen

Der rund 56 m hohe Kirchturm der Oberkirche in Bad Frankenhausen ist ganz schön schräg. 4,6 m Abweichung misst er vom Lot bis zur Spitze und hat damit eine Schieflage von 4,93°. Der berühmte schiefe Bruder in Pisa hat indes eine Schieflage von knapp 4°. ©Kur- und Tourismus GmbH Bad Frankenhausen

Tipp für Altenburg: Für einen kulturellen Exkurs empfehlen wir das Lindenau-Museum Altenburg. Hier findet ihr die weltweit größte Sammlung italienischer Tafelmalerei des 13. bis 15. Jahrhunderts außerhalb Italiens. Derzeit wird das Museum saniert und soll 2026 wiedereröffnet werden. In der Zwischenzeit gibt es eine kleine Dauerausstellung in der Kunstgasse 1 zu sehen.

Krämerbrücke in Erfurt

In unserer Hauptstadt Erfurt wartet neben gut erhaltenem mittelalterlichem Stadtkern etwas ganz Besonderes auf euch: die Krämerbrücke. Sie ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr, darf aber bei einem Ausflug nach Thüringen nicht fehlen. Die Krämerbrücke besteht aus 32 bunten Fachwerkhäusern, die sich eng aneinanderschmiegen. In den Häusern findet ihr individuelles Kunsthandwerk, kulinarische Leckereien und die reizenden Bewohner der Brücke, die meist direkt über ihren Ladengeschäften zuhause sind.

Dass ihr auf einer Brücke wandelt, seht ihr erst, wenn ihr einen seitlichen Blick auf unser Wahrzeichen werft. Holt euch auf der Brücke ein Eis auf die Hand – am besten beim Eiskrämer Goldhelm – setzt euch an die Gera und genießt den Ausblick.

Mehr zur Krämerbrücke: Stadtschlendern in Erfurt

Historischer Friedhof Camposanto in Buttstädt

Der Camposanto ist die älteste erhaltene Friedhofsanlage seiner Art in Thüringen. Der Name kommt aus dem Italienischen und bedeutet ebendies: Friedhof. Er repräsentiert auf eindrucksvolle Art die Bestattungskultur der Renaissance, des Barocks, des Rokokos und des Klassizismus‘. Bei einem andächtigen Gang über das Gelände trefft ihr auf Säulengänge nach italienischem Vorbild, Toten-Säulen und Obelisken, vereinzelt stehende bemooste Grabmale, Epitaphe mit feinen Rissen – und jedes einzelne Stück trägt zu einer besonderen Aura des Ortes bei.

Kanonenbahnradweg im Eichsfeld

Jetzt wird’s sportlich. Auf rund 33 km geht’s durch die idyllische Hügel- und Waldlandschaft des Eichsfeldes auf dem Kanonenbahnradweg. Entlang der stillgelegten Bahnstrecke seht ihr viele Tunnel, die in ihrer Bauweise an jene in Norditalien erinnern, und Viadukte, die nach italienischem Vorbild gebaut wurden.

Tipp: Wer sich auf die alten Gleise schwingen möchte, kann die Kanonenbahn auch mit einer Draisine befahren.

Hotel Resort Schloss Auerstedt

Das große Gelände des Resorts erinnert mit dem hellen Naturstein, Weinreben und hohen Zypressen auf den ersten Blick an einen Urlaub in Italien. Das Hauptgebäude wurde behutsam und liebevoll restauriert. Heute befindet sich auf dem alten Schlosshof in Auerstedt eine großzügige Hotelanlage mit gemütlichen Zimmern und Ferienwohnungen, das vom Gastgeber-Ehepaar Kati und Frank Reinhardt geleitet wird.

Tipp: Statt im Mittelmeer zieht ihr ein paar Bahnen im salzigen Wasser der Toskana Therme im benachbarten Bad Sulza. Für die Becken wird Sole aus einer stadteigenen Quelle verwendet. Beruhigenden Klängen lauscht ihr unterhalb der Wasseroberfläche – Liquid Sound nennt sich das. Verschiedene Saunas, Erlebnisduschen und Relax-Bereiche machen das Erlebnis rund.

 

Titelbild: ©Florian Trykowski, Thüringer Tourismus GmbH


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