Kleine Entdecker in der Rhön

Vom Entdeckerpfad ins Weltall

Tiere retten, Sterne suchen oder einfach mal lostraben: Die Thüringer Rhön hat viele neue Angebote für Familien. Unsere fünf besten Reise-Ideen:

Die Kinder sind nicht mehr zu halten – sie haben das Storchennest entdeckt und klettern über die kleine Leiter sofort hinauf. Hallo, was sieht man denn von dort oben?


Für Dreikäsehochs

„Schwarz-weiße Kühe“, rufen die Kleinen. 18 Kilometer ist der Familienwanderweg zwischen Unterweid und Birx lang. Mit kleineren Kindern geht man ein Stück – und fährt den einen oder anderen der 21 Anlaufpunkte extra an. Zu erleben gibt's eine Menge: Mithilfe einer riesigen archimedischen Schraube können Kinder Wasser aus einem Bach schöpfen. Sie lernen, wie ein Eichhörnchen zu hüpfen, und dürfen beim Gasthaus Thüringer Rhönhaus kleinen schwarzen Schafen mit Brot und viel Kinderliebe das Maul stopfen.


Für Tierfreunde

An einem der schönsten Aussichtspunkte in der Rhön ist ein Schiff gestrandet. Grau und mit großen Bullaugen. Vorne, an der Reling, genießen Besucher einen wunderbaren Weitblick. Die blutjunge Besatzung an Deck schwirrt umher und versucht herauszufinden, welches der Tiere Hilfe braucht. Das ist gut ausgedacht: Die Menschen in der Rhön erzählen im Besucherzentrum Arche Rhön in Kaltenwestheim ihre eigene Geschichte mithilfe einer modernen Arche-Noah-Story. Rätsel müssen gelöst, Mäuse gerettet, Vogelstimmen erkannt werden – und nebenbei lernen die Kinder eine Menge über die Rhön. Draußen gibt's ergänzend die Erlebniswelt Rhönwald mit Waldschule, Fledermaushöhle und Barfußpfad.

Besucherzentrum Arche Rhön in Kaltenwestheim

Für Sternengucker

„Am meisten fasziniert mich“, erzählt Sabine Frank, „dass das Weltall so durchsichtig ist.“ Wie bitte? „Na, dass wir das alles so einfach sehen können!“ Leuchtet ein. Die Kulturwissenschaftlerin bietet öffentliche und private Sternenwanderungen an und hat an der Anerkennung der Rhön als Sternenpark mitgewirkt. Davon gibt es nur zwei in Deutschland. Sabine läuft zur Höchstform auf: Ein spontanes Rollenspiel wird aufgeführt, die Kinder werden zu Planeten und Astronauten! Ein Hula-Hoop ist im Spiel und eine Taschenlampe – die Sonne. Als Höhepunkt kreist Sabine als Mond, will wissen, warum wir nie seine Rückseite sehen. Dann zeigt sie uns die Milchstraße, die sich hier über den gesamten Horizont wölbt, was ziemlich einzigartig ist. Und fordert uns auf, einmal die Hand gegen den Himmel zu halten: „Dahinter liegen immer eine halbe Milliarde Galaxien.“ Wie gut, denken wir, dass es nur diese eine, kleine Rhön gibt.


Für Cowgirls und Cowboys

Das Thema Sterne lässt uns nicht mehr los, deshalb wollen wir im Sternenwagen in Bernshausen eine Nacht verbringen. Familie Heidinger hat einen großen Holzwohnwagen zum Apartment mit Glasdach umgebaut. Also in die Decke kuscheln und Schäfchen, pardon: Sterne zählen. Am Ende träumen wir aber doch von Pferden. Denn Familie Heidinger gehört auch die Stockborn Ranch – ein Reiterhof mit Angeboten für Erwachsene und Jugendliche. "Das Besondere hier ist", erzählt Mandy Heidinger am nächsten Morgen, „dass bei uns sogar Anfänger Ritte in die wunderschöne Natur unternehmen können.“


Für Vorausschauende

Nachtruhe zieht auf der Hohen Geba herauf. In gut 15 Kilometern führt der Premiumwanderweg Gebaweg rund um die 750 Meter hohe Bergkuppe – mit größeren Kindern gut zu bewältigen. Man genießt wunderbare Weitblicke, wandert durch Kornfelder und über karge Rasenmatten. Wie ein Satellit kreist der eindrucksvolle Weg um den Planeten Hohe Geba. Doch, das Bild passt. Denn hier oben gibt es seit kurzem eine Sternenplattform. Und die Nacht ist klar. Mit Vollmondgesicht. Warum wir nie seine Rückseite sehen? Das lasst euch mal von Sabine erklären ... ist uns für heute (Stern)schnuppe. 


 


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zielgruppe_neugierde, zielgruppe_sehnsucht, nicht_veroeffentlichen