Rhythmusfieber mit Panoramablick

SonneMondSterne-Open-Air Bleiloch

Wo sonst Wanderer die bewaldeten Anhöhen erkunden, Wassersportler und Badegäste ihren Urlaub genießen - dort schwingt die ganze Gegend einmal im Jahr für drei Tage im Gleichtakt. Das SonneMondSterne-Open-Air lockt unzählige Festivalfans an den Bleilochstausee im Südosten Thüringens.

Wenn am Donnerstag die ersten Autos anrollen und Technobeats in der Luft liegen, dann werfen sich auch ganz normale Bürger in die buntesten und schrillsten Klamotten und feiern ein wahres Fest der Farben. Es ist soweit: Die Wiesen um die Bleilochtalsperre werden zum Treffpunkt für eine ausgelassen mit Händen und Füßen im Takt wippende Menschenmenge. Am sonst so natur-harmonischen Bleilochstausee bei Saalburg findet nämlich das SonneMondSterne-Festival statt, kurz: SMS - eines der beliebtesten Events für die Fans der elektronischen Musik; rund 35.000 Besucher zieht es jedes Jahr hierher.

Hier gehts rein: Eingang zu den Bühnen ©Tony Guenther, Visionauten 

Ob die Veranstalter 1997, im ersten Jahr der Veranstaltung, mit einem solchen Erfolg gerechnet haben? Immerhin hat gerade ein Jahr später schon Sven Väth aufgelegt. Es folgten viele andere Größen der Szene und ausgewählte Acts aus Pop und Rock: Mit von der Partie waren so schon Moonbotica, Massive Attack, Faithless, Die Fantastischen Vier, Seeed, Fritz Kalkbrenner, The Prodigy bis Moby, MIA, Deichkind und David Guetta. Sogar Kraftwerk, die Altmeister der elektronischen Musik, haben sich die Ehre gegeben.

Ein Lebensgefühl: In Sand und Licht wird gechillt - mit Musik natürlich ©Tony Guenther, Visionauten 

Traditionell wird das SMS von einem Kanonenschuss am Freitagabend eröffnet. Und schnell landet man, im Fieber und Taumel der Farben, Kostüme und elektronischer Tanzmusik jeglicher Couleur, in fast surrealen Welten. Auf und vor diversen Bühnen wird unter freiem Himmel bis in die Morgenstunden geravt, in den Zelten zu den Beats und Bässen der angesagtesten DJs abgetanzt oder im Campingbereich bei etwas leiseren Tönen gechillt. Stylen gehört dazu: Besonderes (und sorgfältiges) Augenmerk liegt dabei auf Glitzer, Sternchen und Neonfarben.

Wächter der Sphären: Der Buddha sorgt für Entspannung in dem ganzen Trubel ©Tony Guenther, Visionauten 

Tagsüber lümmelt die Musikgemeinde am Strand, am Abend folgt sie mit vielen schrägen Accessoires angetan den Trends der Popkultur. Und was wäre ein See ohne ein Partyboot? Mit dem SMS-Boat schippert man zu den richtigen Beats über den See, vorbei an Talsperre und Strandbesuchern - und natürlich will jeder mit.

Das Festival ist mehr als nur Musik - es ist ein Gesamtkunstwerk, ein Happening. Und jedes Jahr im August ist es wieder soweit. Dann wird aus dem idyllischen Fleckchen Erde wieder ein Treffpunkt der jungen und junggebliebenen Anhänger synthetischer Melodien.

 


Hat euch der Artikel gefallen?

events