Genuss rund um die Nuss

Viba Nougat-Welt

Eine Mitmach-Confiserie, bei der Naschkatzen ihre eigenen Pralinen herstellen, verzieren und – natürlich – auch verzehren können, wo gibt es denn sowas? In der Viba Nougat-Welt in Schmalkalden! Dort lässt sich noch viel mehr erleben, vom Restaurant über eine Nougat-Ausstellung bis hin zum Flanieren im von Nussbäumen geprägten Park. Haselnüssen begegnet man hier eben in allen Facetten …

„Napoleon war schuld“, meint Bianca Schwarz. „Wobei wir ihm eigentlich dankbar sein sollten.“ Hä? Die bei der Viba sweets GmbH fürs Standortmarketing zuständige Thüringerin fährt fort: „Als der französische Kaiser Anfang des 19. Jahrhunderts Schokolade mit absurd hohen Steuern belegte, schmeckte das vielen gar nicht. Sie konnten sich das Naschwerk schlicht nicht mehr leisten.“ Zum Glück erfanden schlaue Köpfe Abhilfe: Nougat, mit Haselnüssen gestreckter Schokoschmelz mit geringerem Kakaoanteil. Das kam auch in dem 1893 von den Geschwistern Viebahn im Fachwerkstädtchen Schmalkalden gegründeten Kaffeehaus hervorragend an. So gut, dass sie es alsbald selbst produzierten, mit Riesenerfolg. Das war auch der umfunktionierten Zigarrenmaschine eines Freundes zu verdanken, die für eine neue, handlichere Form sorgte: die berühmten Nougatstangen. Es folgten Aufs und Abs und nach der Wende schließlich die Umbenennung von Viebahn Süßwaren in Viba inklusive etlicher Produktneueinführungen, Filialgründungen und der Eröffnung der Viba Nougat-Welt 2012. Die ist viel mehr als ein Markenhaus: ein Hingucker, Ausflugsziel, Pilgerort für Naschkatzen.

Unweit des Schmalkaldener Bahnhofs entstand auf einem zunächst wenig ansehnlichen Gelände im Zuge der Landesgartenschau ein vollkommen neues Areal. Mit jeder Menge Grün und Freizeitflächen sowie Lager- und Verwaltungsgebäuden. Mittendrin: das von Glas dominierte Haupthaus, das dank ovaler Form und einer in der Firmenfarbe Rubinrot gehaltenen Riesenschleife drumherum an eine Pralinenschachtel erinnern soll. Wirkt auf jeden Fall modern und offen. Das gilt auch für Bianca Schwarz, die schon seit mehr als zehn Jahren im Unternehmen tätig ist. Sie erklärt: „Alles Handwerkliche befindet sich wie die Confiserie vor Ort, der Hauptteil der industriellen Produktion hingegen im nahen Floh-Seligenthal. Das gilt insbesondere für die Nougatstangen, von denen pro Tag 120.000 hergestellt werden.“

Nougat für alle Sinne

Der Klassiker von einst ist eben auch heutzutage stark gefragt – deutschland-, ja sogar weltweit, wenngleich besonders zwischen Rhön und Lausitz. Der Fokus auf Ostdeutschland, wo sich die rund 40 Flagship Stores befinden, wird auch in dem rund 20-minütigen Film deutlich, den sich Besucher im hauseigenen Kinosaal anschauen können. Dabei erfahren sie auch einiges über die Produktion. Etwa, dass jeden Tag zwei Tonnen Haselnüsse verarbeitet werden und man großen Wert auf die eigene Röstung legt.

 

Nach der Theorie folgt die Praxis, in der Mitmachausstellung eine Etage drüber. Neben Infotafeln, Spiel- und Quizstationen lassen sich da Nüsse und Mandeln beschnuppern, ertasten, verkosten. Aah, so schmeckt der Unterschied zwischen pur und geröstet! „Es geht eben“, so Schwarz, „um den Genuss, getreu unserem langjährigen Slogan ,Augen schließen, Viba genießen‘.“ Kann man beim Nougatbrunnen, der zum Dauerschnabulieren einlädt, machen. Bei der gläsernen Schau-Manufaktur sollte man die Augen jedoch wieder öffnen und den Confiseurinnen hinter bodentiefen Scheiben dabei zusehen, wie sie Fußbälle, Osterhasen und pfiffige Proseccoflaschen in Schokoladenform bringen und verzieren. Einfach schön. Noch schöner, zumindest fürs Gefühl: selber machen. Das Angebot reicht von der Junggesellinnenrunde bis zur Schulklasse. Einzelgäste können sich, sofern Platz ist, sogar spontan den zweimal am Tag angebotenen Kursen anschließen. Ein Erlebnis!

Spritztüte, Schere, Wackelförmchen

Das beginnt im Umkleideraum, in dem der Hygiene und des Confiseurgefühls wegen weiße Schürzen und Hauben angelegt werden. In der Erlebnisfertigung nebenan könnten an den Tischen bis zu 50 Personen hantieren, heute sind es weniger. Auch gut. Vor allem, dass für jeden Brettchen, Messer, Papiere, Förmchen, Scheren und Spritztüten hergerichtet sind – toll. Christina heißt uns willkommen und verkündet gleich das Leitmotto: „Das Wichtigste ist, Spaß zu haben!“

Kein Problem, schließlich kreieren wir in der nächsten Stunde unsere eigenen Pralinen. Erstmal Förmchen aussuchen. Egal, ob Herz-, Muschel- oder Quadratform: Alle haben 15 Fächer, die wir je zur Hälfte mit Nougat befüllen. Für die andere Hälfte fragt Christina: „Vollmilch- oder Ruby-Schokolade?“ Meine Wahl fällt auf die erst vor einigen Jahren aufgekommene, leicht beerig schmeckende, rosa Ruby Chocolate. Also die dreieckige Spritztüte unter den rechten Hahn halten und abzapfen. Dann ein Loch in die Tüte schneiden und rasch, Achtung Erhärtungsgefahr, die Masse auf die Nougatstückchen drauf – so dass die Förmchen nun komplett aufgefüllt sind. Christina animiert: „Das Ganze etwas tanzen lassen“, sprich hin- und herwackeln, damit es glatt wird und sich keine Luftblasen bilden.

 

Während die braun-rosa Pralinen im Kühlschrank erkalten, folgt Teil zwei: Lollis sollen mit weißer und dunkler Schokolade gestaltet werden, frei Hand. Da zeigen sich Unterschiede. Hier filigrane Blumen, dort gebrochene Herzen. Gut, dass man sein Image als Künstler nochmal korrigieren kann, bei Übung Nummer drei: Die nun abgekühlten Pralinen dürfen verziert werden. Wieder fließt Schoko nach Wahl in die Spritztüte und von dort mustergültig weiter. „Manche Confiseurinnen schaffen zwölf Buchstaben auf ein Konfekt“, verrät Christina. Ich bin froh über einen …

Drei Meter Schokoschmelz

So oder so: Alle sind beschwingt. Und erfahren, dass hier auch Adventskalender gefertigt, Schoko-Diplome, sprich Urkunden mit Foto, verliehen und sogar Tortenkurse angeboten werden. Wer lieber Werke aus Profihand serviert bekommt, freut sich über das Café oder das schöne XXL-Restaurant. Auf dem Weg nach unten geht es noch am meterlangen „Geschichtsstrahl“ vorbei, der zahlreiche Firmenhighlights zeigt. Dazu zählen die Rettung des arg heruntergewirtschafteten Unternehmens in den 90er Jahren, die Übernahme der Confiserie Heilemann und der Weltrekord mit der größten Nougatstange: drei Meter lang, 50 Zentimeter breit, 750 Kilo schwer.

 

Handlichere Produkte aus dem Hause Viba lassen sich im Shop eine Etage tiefer erstehen. Das Angebot erstreckt sich dabei von Nougat über Schokoladen, Pralinen, Trüffeln, Marzipan, Gebäck und Nougatlikör bis zu Geschenken für jeden erdenklichen Anlass. Gut gestärkt kann man sich dann aufmachen in den unter anderem von – na klar – Nussbäumen gesäumten Viba Park samt Abenteuerspielplatz. Schwarz‘ Tipp: „Am schönsten ist es, wenn die Rosen blühen.“ Andere würden sagen: Am schönsten ist es, wenn die Eistheke des Restaurants offen ist. Zur Wahl stehen rund zwei Dutzend Sorten klassisches Milcheis, vegane Sorbets und Milchshakes – und natürlich Nougat-Eis.

Programmmh!
In der Viba Nougat-Welt ist eigentlich immer etwas los. Der prall gefüllte Veranstaltungskalender kündigt neben speziellen Ausstellungen (neulich sehr beeindruckend: 20 Kilo schwere Kunstwerke aus Schokolade!) auch Sonntags-Brunchs, andere Gastro-Events und Großkonzerte an. Als Veranstaltungsort für Hochzeiten, Firmenjubiläen und vieles mehr erfreut sich die Viba Nougat-Welt ebenfalls großer Beliebtheit.

 

Titelbild: ©Viba sweets GmbH

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