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„Bach war ein Meister der Polyphonie“
Interview mit Dr. Jörg Hansen, Direktor Bachhaus Eisenach
Herr Dr. Hansen, was kann man im Bachhaus erleben?
Das Bachhaus ist das erste Bach-Museum, das eröffnet wurde – schon 1907 – und das größte Museum für Johann Sebastian Bach weltweit. Wir haben etwa 60.000 Besucher im Jahr und zeigen eine multimediale Ausstellung, in der Musik eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig erfährt man viel über Bachs Leben und seine Kompositionen. In unserem Saal mit den historischen Instrumenten kann man zudem stündlich kleine Konzerte mit Bachmusik hören. Man erlebt dort Bach wie früher: live gespielt vor Zuhörern. Wir denken: Biografie und Musik müssen immer verschränkt sein.
Was gibt es Neues?
Im letzten Jahr ist die theologische Bibliothek dazu gekommen. Während der Lutherdekade haben wir viele Bücher gesammelt, um Bachs Bibliothek nachzustellen. Man sieht dort, dass Bach nicht nur von der Musik, sondern auch von der Religion fasziniert war. Ein Viertel der ganzen Bibliothek sind übrigens Lutherwerke.
Was fasziniert Sie an Bachs Musik?
Mit Bach wird man nie fertig, auch wenn man ihn spielt. Man denkt immer, das kann noch besser gehen, und es geht meistens noch besser. Bach hat die besten Kompositionstechniken seiner Zeit genommen und sich zu einem Meister darin entwickelt. Er hat englische, französische und deutsche Einflüsse miteinander verbunden, hat konsequent auf Polyphonie gesetzt – so dass jede Stimme, jedes Instrument gleichberechtigt musiziert. Das ist übrigens auch der Grund, warum Musiker so gerne Bach aufführen, weil wirklich jeder gefordert wird. Bach ist ein Phänomen, mittlerweile ein weltweites.