Werke von Hand sind Zeugnisse der Seele
Besuch bei Trompetenbauer Alexander Weimann in Kapellendorf
Das Leben einer Weimann-Trompete beginnt in einer kleinen Kammer, die auf den Hof führt: Alexander Weimann erhitzt mit einer Gasflamme ein Stück Blei und gießt das flüssige Metall in ein vorbereitetes, gerades Schallstück. Anschließend muss das Blech abkühlen, dann kann man es von Hand über ein rundes Holzstück in Trompetenform biegen und glatt hämmern.
Bis zu dieser Könnerschaft ist es ein weiter Weg gewesen: Als kleiner Junge spielt Weimann Waldhorn in der Musikschule. Von Blechinstrumenten ist er so angetan, dass er später eine Lehre zum Instrumentenbauer macht. Dann besucht Alexander Weimann die Meisterschule, setzt ein Restauratoren-Studium für alte Instrumente drauf. Eigentlich will er Instrumente reparieren und das macht er auch bis heute.
Aber irgendwann fragt ihn ein Musiker, ob er für ihn nicht eine Trompete bauen wolle. Er lehnt ab, probiert es dann aber irgendwann doch. „Meine erste Trompete“, erzählt Weimann lachend, „war alles andere als perfekt – auch wenn ich das gern anders gehabt hätte.“ Also hat der Perfektionist so lange getüftelt, bis er das wurde, was er heute ist: ein Meister seines Handwerks, der in einem kleinen Team Trompeten baut, die auf der ganzen Welt geschätzt und geliebt werden.
„Etwas, was man mit der Hand schafft, entspricht einem“, meint Alexander Weimann bescheiden, für den die Arbeit mit den Musikern und Trompeten eine Berufung ist, eine Herzensangelegenheit. Man glaubt ihm, wenn er sagt, dass er keine Trompeten baut, um sie zu verkaufen. Auch wenn er sich natürlich über die rege Nachfrage freut.
Sein Credo: „Werke von Hand sind Zeugnisse der Seele.“
Mehr Infos: www.weimann-brass.de
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