Tropisches Meer im Thüringer Wald

Meeresaquarium in Zella-Mehlis

Einmal Clownfisch Nemo und Schildkröte Sammy aus nächster Nähe bestaunen, riesige Haie beim Tauchgang beobachten, gefräßigen Krokodilen ins Maul schauen – dafür müsst ihr nicht in tropische Gewässer reisen. Jene faszinierenden Meeresbewohner gibt’s gleich um die Ecke, im Erlebnispark Meeresaquarium in Zella-Mehlis – dem größten seiner Art in Mitteldeutschland.

Elegante Räuber der Ozeane

Während wir Erwachsenen uns fühlen wie in Jules Vernes Roman „Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer“ und gedanklich im Unterseeboot Nautilus hinabtauchen, tänzeln unsere Kids aufgeregt vor uns her und stammeln Begriffe aus „Findet Nemo“ und „Sammys Abenteuer“. Mit neugierigen Mienen bahnen sie sich ihren Weg zum gigantischen Haibecken. Andere Aquarien mit kunterbunten Tropenfischen, verästelten Korallen, Seepferdchen und Seesternen, grimmigen Muränen und Piranhas, haben wir bereits ausgiebig bewundert. Nun kommt das „Hailight“ – und dies im wahrsten Sinne des Wortes: Satte eine Millionen Liter umfasst das überdimensionale Becken. Lautlos ziehen die faszinierenden Meeresbewohner ihre Bahnen durchs Wasser, schweben förmlich über den nachempfundenen Korallenriffen und Schiffswracks. Auge in Auge mit Zitronenhaien, Bullenhaien und Sandtigerhaien. Wahnsinn! Fasziniert starren wir ins tiefe Blau. „Der sieht ja fast aus wie Bruce, der weiße Hai aus „Findet Nemo””, ruft unser Sohn aufgeregt. „Na, der würde in echter Lebensgröße nicht hineinpassen”, antworte ich schmunzelnd. Ebenso wundervoll anzuschauen: Rochen. Wie fliegende Untertassen gleiten sie durchs Wasser. Nur schwer können wir uns vom Anblick dieser Tiere lösen, doch es warten noch weitere Abenteuer…


Gepanzerten Urzeitreptilien auf den Fersen

„Krokodile existieren seit rund 230 Millionen Jahren und sind quasi die Verwandten der Dinosaurier“, berichten stolz unsere Kids, mit denen wir kurzentschlossen die Hausaufgaben für den Biologieunterricht ins Meeresaquarium verlagert haben. Zugegeben: nicht ganz uneigennützig, denn wir sind mindestens genauso begeistert hier zu sein, wie unsere beiden Wirbelwinde. Mit langsamen Bewegungen drängt sich eines der großen Krokodile zu einer Gruppe Artgenossen, die breitbäuchig daliegen und faulenzen. Wir staunen über Kaimane und den 3,5 Meter langen Mississippi-Alligator „Cäsar“, über Schildkröten und ihre putzigen Gesichter.

Mädchen und Junge betrachten eine Schildkröte im Meeresaquarium Zella-Mehlis

Bild und Titelbild: ©Michael Reichel

Soviel Abenteuer macht hungrig! Prompt entscheiden wir uns für einen leckeren Snack im Restaurant "aquamaehlis", bevor die Kids noch ein Weilchen auf dem Erlebnisspielplatz toben und mit zahmen Koi-Karpfen auf Tuchfühlung gehen, um danach tiefenentspannt im Autositz zu versinken. Die farbenprächtige Unterwasserwelt der tropischen Ozeane, hier – mitten im Thüringer Wald, werden wir so schnell nicht vergessen.