Die Thüringer Rhön trägt nicht umsonst den Beinamen „Land der offenen Ferne“. Typisch für das UNESCO-Biosphärenreservat ist die Mischung aus mystischem Moor, bunten Weidenwiesen, historischen Dörfern und der wunderschönen Aussicht in die Ferne. In der Rhön liegt das Besondere im Detail. Diese 7 Highlights dürft ihr nicht verpassen.
Besuch der Erlebniswelt Rhönwald
Die „Arche Rhön“, auf dem Weidberg bei Kaltenwestheim, ist ein ganz besonderer Platz. Hier befindet sich die Arche, ein futuristisches Gebäude mit einer grandiosen Aussicht auf die Mittelgebirgslandschaft und einem Museum, in dem gezeigt wird, was in der Rhön schützenswert ist. Wer die Thüringer Rhön wirklich entdecken und erleben will, ist hier genau richtig. Es gibt einen Barfußpfad, eine Fledermaushöhle, ein Biotop und viele Entdeckungswege um das Zentrum herum. Ein besonderes Erlebnis ist ein Picknick im Wald. Am Imbiss „Zum Kleinen Wetzstein“, in der Erlebniswelt Rhön, könnt ihr euch einen gefüllten Picknick ausleihen und an euren Lieblingsplatz wandern.
Gedenkstätte Point Alpha – der Vergangenheit so nah
Hier standen sich die NATO und der Warschauer Pakt jahrelang bedrohlich gegenüber. Bis zu 100.000 Besucher kommen jährlich in die Gedenkstätte Point Alpha mit „Haus auf der Grenze“, welches sich direkt auf dem ehemaligen Todesstreifen befindet. Meine Führung macht Monika Held, die im letzten Haus vor der Grenze auf der Seite der Bundesrepublik gewohnt hat. Ihre Geschichte der Grenzöffnung, bei der sich die Menschen in den Armen lagen, verleiht mir heute noch Gänsehaut. Es ist eine Zeitreise in der die Besucher sehr oft mit offenem Mund dastehen und das alles nicht glauben können. Es wird gezeigt, wie die Grenze aufgebaut war, welche Minen es gab, wie eine Selbstschussanlage funktionierte und Totenscheine gefälscht wurden. Eine wirklich beeindruckendes Museum, das die Geschichte am Leben hält.
Danach lohnt sich ein Abstecher in die Stadt Geisa. Am besten bucht ihr euch auch hier eine Führung, um die Stadt lebendig zu erleben.
Bernshausen – mein Lieblingsort in der Thüringer Rhön
Dieses Dörfchen darf auf einer Tour durch die Thüringer Rhön nicht fehlen. Am besten startet ihr mit einem Ausritt, auf dem man die Freiheit im Westernsattel und die wunderschöne Natur genießen kann. Familie Heidinger aus Bernshausen betreiben neben ihrem Landhotel „Zur Grünen Kutte“ auch die Stockborn Ranch mit 25 Westernpferden. Hier kann man auch noch als Erwachsener sich den Traum erfüllen und Reiten lernen. Meistens geht es für Anfänger schon am ersten Tag ins Gelände. Ich fühle mich wie ein Cowboy in Klein-Montana und genieße die sanfte Hügellandschaft der Rhön auf einem Morgan Horse.
Und die wohl außergewöhnlichste Unterkunft in der ganzen Region ist der Sternenwagen. In einem liebevoll eingerichteten und gestalteten Sternenwagen können die Gäste aus dem Glasfenster den Sternenhimmel beobachten. Romantik pur und ein unvergessliches Erlebnis. Am nächsten Morgen ist ein Spaziergang zur „Grünen Kutte“ Pflicht. Hier ist es super idyllisch und es ist ein echter Geheimtipp. Die „Grüne Kutte“ ist mit 45 Metern der tiefste See in Thüringen, der durch unterirdische Salzauslaugungen entstanden ist. Um den See führt nur ein kleiner Trampelpfad herum.
Endeckerpfad und Ibengarten mit Räuber
Durch die Landschaft wandern, die Natur genießen und dabei auch noch etwas erleben und lernen – das alles bietet der Entdeckerpfad „Hohe Rhön“, der 18 Kilometer lang ist und unterschiedliche Stationen hat. Empfehlen kann ich euch den Erlebnisweg im Ibengarten bei Glattbach. Hier lauft ihr einerseits durch eine der ältesten Naturschutzgebiete Thüringens mit über 800 Jahre alten Eiben und lernt andererseits alles über die Räuberfigur der Rhön – der Rhönpaulus. Er wird auch der „Robin Hood“ der Rhön genannt und lebte einst in einer Höhle im Ibengarten.
Kraftplätze in der Thüringer Rhön
Es gibt zwei Orte in der Thüringer Rhön, die auf mich eine ganz besondere Anziehung hatten. Der eine Ort befindet sich in Propstei Zella. Neben der Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön befindet sich ein wunderschöner Klostergarten. Das Ehepaar Schramm kümmert sich seit acht Jahren um den Garten, in dem allerhand Blumen und Kräuter wachsen, und auch das eine oder andere Zitat von Goethe versteckt ist. Ich hätte mich hier stundenlang auf die Bank setzen und die Atmosphäre in diesem Garten genießen können.
Der zweite magische Ort ist die Hohe Geba, ein Berg, der die Menschen in den Bann zieht, vor allem Nachts. Die Hohe Geba liegt mitten im Sternenpark Rhön und ist der beste Ort, um den Sternenhimmel zu beobachten. Alle Infos dazu findet ihr in meinem Artikel „Dem Himmel so nah – der Sternenpark Rhön“.
Kulinarische Entdeckungstour
Die Rhön steht für das Rhönschaf, die Rhönforelle, hausgebrannte Schnapsspezialitäten und vieles mehr. Wer regionale Produkte mag, ist hier goldrichtig und auch für Veganer gibt es meistens ein extra Gericht auf der Karte. Drei Restaurants möchte ich euch ganz besonders empfehlen. Bei einem Besuch im Restaurant Heile Schern können Besucher nach dem Essen das „Spaßmuseum für Erwachsene“ besuchen, ein Sammelsurium von Sprüchen und alten Gegenständen. In der Geisschänke in Geisa wird alles frisch zubereitet. Eine Mikrowelle gibt es nicht, dafür regionale Küche und das Bewusstsein für gesundes Essen. In der Gaststätte Zur Klause führt Wirt und Chefkoch Maik Baumbach die älteste Gaststätte mit Schankrecht seit 1860 mit veganer Speisekarte. Wer regionale Produkte mit nach Hause nehmen möchte, sollte dem Rhönladen in Dermbach einen Besuch abstatten.
Die schönste Bank in der Region
Zu einem der höchsten Berge in der Rhön mit 670 m zählt der Gläserberg. Hier oben befindet sich auch die schönste Bank mit der besten Aussicht. Es ist viel mehr eine Panoramaliege. Die Dermbacher Hütte hat jeden Sonntag geöffnet, dann könnt ihr die Aussicht sogar mit einer Tasse Tee oder einem Kaffee genießen.
Und jetzt seid ihr dran die schöne Region zu erkunden. Was sind eure Favoriten im Land der offenen Fernen?
Beim Wandern eröffnen sich stets neue Blicke und ungewöhnliche Perspektiven. Mit der Entdeckertour: „Rhön entdecken – Das Land der offenen Fernen“, hat man die Möglichkeit das Land der offenen Fernen auf eigene Faust zu entdecken und das sogar ohne Voranmeldung.
Mehr Infos dazu hier: Wanderungen ohne Voranmeldung in der Rhön