Heute lernen wir, dass es neben der Waldwellness oder dem Liquid Sound noch eine andere Möglichkeit gibt, den Alltag hinter sich zu lassen und in sich zu gehen. Wir gehen auf die Weide am Diebeskamm, ein Berg unweit des Rennsteigs, um Kühe zu kämmen (JA, glaubt es ruhig: Kühe kämmen!!!) Aber nicht irgendwelche Kühe – nein: die Kühe von Falk Pommer und Antje Voigt sind Schottische Hochlandrinder, die in den kargen schottischen Bergen jedem Wind und Wetter trotzen und sich offensichtlich auch im Thüringer Wald sehr wohl fühlen.
OK, wir sind ja bekanntlich offen für alles und so stehen wir an diesem feinen sonnigen Nachmittag neugierig vor Antje, die uns – ausgestattet mit Gummistiefeln und Kämmen – nach einer kurzen Einführung auf die Weide führt. Falk und Antje haben 43 Rinder, davon 10 Zuchtkühe und zwei Generationen von Kälbern sowie ein paar Bullen. Die Rinder wachsen langsam heran, bleiben fast ein ganzes Jahr bei ihren Mütterkühen auf der Weide. Das resultierende Fleisch wird wegen der besonders hohen Qualität sehr geschätzt. Schottische Hochlandrinder sind von Natur aus gutmütig und durch ihren häufigen Kontakt mit Antje und Falk sind diese besonders zutraulich. Alles schön und gut, dann mal los!
Dossan, Monika, Mairi und Pine stehen skeptisch mit ihren Kälbern am anderen Ende der Weide, kommen aber sofort angerannt, als sie die Kämme in unseren Händen erblicken. Denkste! Antje lockt sie schließlich doch zu uns. 😉 Die zottigen Tiere sehen zwar ganz schön respekteinflößend aus mit ihren stattlichen Hörnern, aber wir wagen es trotzdem und wollen uns schon jede eine Kuh zum Kämmen schnappen.
Ene, mene Muh und dran bist du!
Naja, ganz so einfach ist das nicht mit den Kühen. Denn wer meint, er könne einfach drauf loskämmen, der irrt. Die Kühe haben hier das Sagen! Schnell merken wir, dass wir vorsichtig Kontakt aufnehmen müssen, bevor es losgehen kann. Nicht jeder kann jede Kuh kämmen, da muss die Chemie stimmen. Und außerdem müssen wir die anderen Kühe auch immer im Auge behalten – es gibt eine Rangordnung und Dossan ist die Chefin! Rinder sind schwer, wir möchten ungern eines auf unseren Zehen stehen haben und ein Stoß mit den gewaltigen Hörnern muss auch nicht unbedingt sein. Also gilt es, die Sinne zu schärfen, ein Gefühl für die Tiere zu entwickeln. Da ist kein Platz mehr für Alltagsprobleme. Die Kühe scheinen das Kämmen aber tatsächlich zu genießen. Und für uns strömen die großen warmen Tiere auch etwas Beruhigendes aus, als wir uns ein bisschen an sie gewöhnt haben. So verlassen wir nach einer guten Stunde zufrieden die kleine Herde vom Diebeskamm.
Fazit
Kühe kämmen ist eine einzigartige Erfahrung, die ihr unbedingt mal ausprobieren solltet. Für Kinder ist diese Wohltat jedoch nicht geeignet, da sie die Gefahren noch nicht einschätzen können, dürfen sie nicht mit zu Dossan & Co auf die Weide.
Das Beste für Körper und Seele ist Wellness direkt in der Natur und vor allem mit der Natur. Manchmal ist sogar ein Kamm involviert.
Mehr Infos gibt es hier: Wellness in freier Natur